C Rep. 748 Sparkasse der Stadt Berlin (Bezirksstelle Berlin der Sparkasse der DDR) Die administrative Spaltung Berlins und die Währungsreform führten schon 1948 zum Zerbrechen des bis dahin einheitlichen kommunalen Sparkassenwesens. So wurde Ende Dezember des Jahres im Westteil der Stadt die ehemalige Sparkasse der Stadt Berlin als selbstständiges Geldinstitut mit der Bezeichnung "Sparkasse der Stadt Berlin West" errichtet. In Berlin (Ost) wurde das weiterhin "Sparkasse der Stadt Berlin" genannte kommunale Geldinstitut als nunmehr volkseigenes Geld- und Kreditinstitut in das zentral gelenkte Finanz- und Wirtschaftssystem der DDR eingegliedert. Waren ihre Aufgaben zunächst beschränkt, so erweiterte sich das Tätigkeitsfeld der Sparkasse der Stadt Berlin seit Mitte der 1950er Jahre zunehmend. Mit dem zum 1. Januar 1976 in Kraft getretenen "Statut der Sparkassen der Deutschen Demokratischen Republik" erreichte sie ihre endgültige Aufgabenfülle. So bestand ihre Tätigkeit einerseits darin, die freien Geldmittel der Bevölkerung als Spareinlagen und andere Einnahmen entgegenzunehmen, zu verwalten und anzulegen. Andererseits sollten diese Gelder als Kredite sowohl Einzelnen als auch Staat, Kommune und Allgemeinheit für gesellschaftliche Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Hierunter war seit Ende der 1950er Jahre auch die Baufinanzierung zu rechnen. Darüber hinaus führte die Sparkasse allgemeine Geldgeschäfte aus wie die Verwaltung und Verwahrung von Wertpapieren, die Verwahrung und Tilgung von Schuldbuchforderungen und die Durchführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Ãberdies war ihr seit 1963 die Finanzkontrolle für die ihr zugewiesenen Betriebe übertragen worden. Abweichend von den vom Magistrat von Berlin (Ost) übernommenen Bestimmungen des Ministerrats der DDR über das volkseigene Sparkassenwesen vom März 1956, nach der die Sparkassen Einrichtungen der Kreise und den Räten der Kreise unterstellt waren, galt die Sparkasse der Stadt Berlin als Einrichtung des Magistrats von Berlin. Dementsprechend war die Magistratsverwaltung für Finanzen ihre Aufsichtsbehörde. AuÃerdem orientierten sich die Grundsätze der Geld- und Kreditpolitik neben den Festlegungen des Ministeriums für Finanzen der DDR und der Deutschen Notenbank an denen des Berliner Stadtkontors, der Bank von GroÃ-Berlin. Zum 1. Januar 1976 erfolgte eine Umorganisation, durch die der Präsident der Staatsbank der DDR anstelle des Ministeriums für Finanzen die Durchführung der den Sparkassen übertragenen Aufgaben regelte. Die Sparkasse der Stadt Berlin bildete seitdem die Bezirksstelle Berlin der Sparkasse der DDR. Im Jahre 1990 wurden die Sparkassen in Berlin (West) und Berlin (Ost) im Wege der Gesamtrechtsnachfolge auf die per Gesetz neu gebildete Landesbank Berlin überführt. Vier Jahre später wurde das jetzt "Berliner Sparkasse" genannte Geldinstitut zusammen mit der Landesbank Berlin Teil der neu geschaffenen "Bankgesellschaft Berlin AG". Die Unterlagen gelangten in den Jahren 1987 und 1988 ins Stadtarchiv Berlin. Enthält: Direktion (Geschäftsberichte, Organisation).- Zusammenarbeit mit den Alliierten.- Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Finanzen der DDR.- Buchhaltung.- Personal und Kader.- Parteien und Massenorganisationen.- Sparwesen und Zweigstellen.- Pfandleihanstalt Berlin.- Zahlungsverkehr und Rechnungswesen.- Kredite und Wohnungsbaufinanzierung.- Einführung der EDV.- Leistungsvergleiche.- Patenschaft mit der LPG "Neues Schönow". Erschlossen: 233 [AE] 6.75 [lfm] Laufzeit: 1945 - 1987 Benutzung: Datenbank, Findbuch Verweise:
-> LAB A Rep. 219 Sparkasse der Stadt Berlin -> LAB C Rep. 105 Magistrat von Berlin, Abteilung Finanzen -> LAB C Rep. 747 Deutsche Investitionsbank, Filiale Berlin -> BA DN 1 Ministerium der Finanzen der DDR (MdF) -> BA DN 6 Deutsche Notenbank (DNB) -> BA DN 10 Staatsbank der DDR Literatur: -> Schroll, Heike: Sparkasse der Stadt Berlin, STA Repositur 219. Sparkasse der Stadt Berlin (Bezirksstelle Berlin der Sparkasse der DDR), STA Repositur 748, Berlin 1997 (= Findbücher, hrsg. vom Landesarchiv Berlin, Nr. 24). Informationen zur Bestandsgruppe: Information [1]
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