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Reichskammer der bildenden Künste - Landesleitung Berlin

Mit dem Reichskulturkammergesetz vom 22. September 1933 war der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda ermächtigt worden, "die Angehörigen der Tätigkeitszweige, die seinen Aufgabenkreis betreffen, in Körperschaften des öffentlichen Rechts zusammenzufassen".
Die Reichskulturkammer bestand zunächst aus sieben, zuletzt aus sechs, Einzelkammern, die ihrerseits Fachverbände oder Fachschaften zusammenfassten. Die Mitgliedschaft in diesen Fachgruppen war Voraussetzung für eine Berufsausübung.
Die Reichskulturkammer gliederte sich in Gaue, die unter der Leitung von so genannten Landeskulturwaltern standen.
Analog dazu waren die Einzelkammern in ebenso viele Gaue untergliedert. Sie standen unter der Führung je eines Landesleiters, der vom Präsidenten der Reichskulturkammer ernannt wurde.
Die Landesleitungen wurden 1938 den Dienststellen der Landeskulturwalter angeschlossen.
Die Landesleitung Berlin der Reichskammer der bildenden Künste war im März 1938 zuständig für über 9000 in Berlin wohnende Mitglieder, die in einzelnen Fachgruppen organisiert waren: Architekten, Raumgestalter, Bildhauer, Maler und Graphiker, Gebrauchgraphiker, Entwerfer sowie Kunsthändler und -verleger.

1969 hatte das Landesarchiv Berlin vom Bundesarchiv die Überlieferung des "Landeskulturwalters Gau Berlin" übernommen, die auch einige Akten der Berliner Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste enthielt. Im Rahmen einer umfangreichen Abgabe der Oberfinanzdirektion Berlin an das Landesarchiv Berlin 1989 konnten weitere Akten gesichert werden.

Enthält:
Rundschreiben.- Tätigkeits- und Stimmungsberichte.- Mitgliederverwaltung.- Aufsicht über Versteigerer und Auktionshäuser.- Genehmigung von Auktionen.- Aufsicht über Kunstvereine.- Mitgliederakten A - Z.

Erschlossen: 10218 [AE] 41.10 [lfm]

Laufzeit:
1935 - 1945

Benutzung:
Datenbank, Findbuch
Mikrofilm
BenutzungsbeschränkungFindmittel (Image)

Verweise:

-> BA R 56 Reichskulturkammer

Literatur:
-> Beiträge öffentlicher Einrichtungen der Bundesrepublik Deutschland zum Umgang mit Kulturgütern aus ehemaligem jüdischem Besitz, bearb. von Ulf Häder, (= Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste 1), Magdeburg 2001.
-> Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates. Die Überlieferung von Behörden u. Einrichtungen des Reichs, der Länder und der NSDAP. Teil 1: Reichszentralbehörden, regionale Behörden u. wissenschaftliche Hochschulen für die zehn westdeutschen Länder sowie Berlin, bearb. von Heinz Boberach [u.a.], München [usw.] 1991.
-> Reichskulturkammer und ihre Einzelkammern. Bestand R 56, bearb. von Wolfram Werner, (= Findbücher zu Beständen des Bundesarchivs. Bd 31), Koblenz 1987.
-> Faustmann, Uwe: Die Reichskulturkammer, 1995.
-> Graf, Hans-Jörg: Rückgabe von Vermögenswerten an Verfolgte des nationalsozialistischen Regimes im Beitrittsgebiet. Eine Untersuchung zur entsprechenden Anwendung westalliierten Rückerstattungsrechts im Beitrittsgebiet aufgrund rechtsvergleichender Ergebnisse zwischen dem US-Rückerstattungsgesetz und dem Vermögensgesetz (= Berliner Juristische Universitätsschriften, 12), Berlin 1999.
-> Heuß, Anja: Die Reichskulturkammer und die Steuerung des Kunsthandels im Dritten Reich. In: Sediment 3 (1998), S. 49-61.
-> Kathmann, Dorothea: Wege und Schicksale jüdischer Kunstsammlungen aufgezeigt am Beispiel der Sammlung Silberberg aus Breslau. Der Versuch einer späten Wiedergutmachung. In: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 1998, S. 165-177.
-> Wilhelm, Karl: Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Kunstauktionswesen in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis 1945 (tuduv-Studien. Reihe Politikwissenschaften, 34), München 1990.
-> www.lostart.de

Informationen zur Bestandsgruppe:
Information [1]

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