C Rep. 110-05

Magistrat von Berlin, Hauptauftraggeber Komplexer Wohnungsbau

Der Magistrat hatte auf seiner Sitzung am 20. März 1968 die Bildung eines "Hauptauftraggebers Berlin" (HAG) für den Aufbau des Stadtzentrums und für den komplexen Wohnungsbau beschlossen. Er nahm seine Arbeit zum 1. April 1968 als nachgeordnete Einrichtung des Bereichs "Hauptplanträger" des Magistrats auf. Der HAG war zuständig für die Investitionen beim Aufbau des Stadtzentrums und im Wohnungsbau, für die Koordinierung der Investitionsvorhaben und für die Verlagerungs- und Abrissmaßnahmen zur Schaffung der Baufreiheit.
Die Behörde gliederte sich Ende 1969 in die Strukturbereiche "Organisation und Datenverarbeitung", "Planung und Ökonomie", "Vertrags- und Wirtschaftsrechtfragen", "Kader und Erwachsenenqualifizierung" sowie "Verlagerung". Dem HAG oblagen die Investitionskomplexe "Rathaus- und Liebknechtstraße", "Marx-Engels-Platz, Leipziger Straße, Platz der Akademie", "Friedrichstraße, Otto-Grotewohl-Straße, Charité", "Universität, Tierpark", "Komplexer Wohnungsbau" und "Lichtenberg Nord-Ost".
1974 erhielt der HAG, nunmehr als "HAG Komplexer Wohnungsbau", ein neues Statut. Demnach war er für folgende Aufgaben zuständig: komplexer Wohnungsneubau einschließlich der Einzelstandorte; komplexe Modernisierungsmaßnahmen; Neubauten und größere Rekonstruktions-, Um- und Ausbaumaßnahmen an Gebäuden und Anlagen im sozialen und kulturellen Bereich; Erschließung von Neubaukomplexen und Ersatzbauten im Rahmen der Schaffung von Baufreiheit.
Manfred Mietzner wurde mit Wirkung vom 15. September 1976 zum Stellvertreter des Bezirksbaudirektors und Direktor des HAG berufen.
Anfang 1978 wurden "Aufbauleitungen für den komplexen Wohnungsneubau beim Bezirksbauamt des Magistrats von Berlin" gebildet. Der Bereich komplexer Wohnungsbau unter Leitung eines Stellvertreters des Bezirksbaudirektors nahm zusammen mit den Aufbauleitungen die Funktion des HAG wahr. Ihm waren die Gutachterstelle und die Grundstücksbewertungsstelle zugeordnet.
Im Januar 1979 wurde Hermann Wern als Stadtrat "Hauptauftraggeber komplexer Wohnungsbau und Aufbauleiter Berlin-Marzahn" eingesetzt, während Hans Lederer als Direktor des HAG berufen wurde. Mit Wirkung vom 1. Juli 1983 wurde Hermann Wern als Stadtrat abberufen und Hans Lederer zum Stadtrat gewählt. Seit 1983 arbeitete Manfred Tanneberger als Direktor des HAG.
1986 beschloss der Magistrat, auch bei den Räten der Stadtbezirke "Hauptauftraggeber komplexer Wohnungsbau" zu bilden. Dem HAG Berlin als zentral zuständiger Behörde oblagen die Aufgaben einer Leiteinrichtung für die Hauptauftraggeber der Stadtbezirke. Er war verantwortlich für die komplexen Neubaustandorte; die Wohnkomplexe, die durch ihre städtebauliche und architektonische Gestaltung und Funktion, ihre Lage und Größe von hauptstädtischer Bedeutung waren; für Einzelstandorte von hauptstädtischer Bedeutung, für komplexe Aufschließungen von Gewerbe- und Arbeitsstättengebieten im Zusammenhang mit der Errichtung von Wohnungsbaustandorten und für die Aufschließungen von Eigenheimkomplexen. Er erstellte das Bezirksharmonogramm und den Plan der Fertigstellung der Grün- und Freiflächen. Bei ihm bestanden die Aufbauleitungen I bis V.
Zum 1. Januar 1986 übernahm Jürgen Ramke die Funktion des Direktors des HAG; zuständiger Stadtrat wurde am 24. Juni 1986 Robert Mendt.
Im Oktober 1987 beschloss der Magistrat, das Bezirksbauamt, den HAG und die Abteilung Baukoordinierung des Bezirksbauamtes in der Verantwortung des Stellvertreters des Oberbürgermeisters und des Bezirksbaudirektors Manfred Kurtzer zusammenzuführen. Robert Mendt wurde dabei zum 1. Stellvertreter des Bezirksbaudirektors berufen. Manfred Tanneberger übernahm wieder die Funktion des Direktors des HAG.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1988 löste Hans Lederer Robert Mendt ab, übernahm aber ab Mai 1989 wieder die Funktion des Direktors des HAG. Bis zur Neubesetzung der Funktion des Stellvertreters des Bezirksbaudirektors wurde Bernd Ruschitzka amtierend eingesetzt.
Nach den Kommunalwahlen vom Mai 1990 wurde der HAG aufgelöst.
Die Akten wurden vom HAG in den Jahren 1965 bis 1974 und 1978 bis 1987 an das Verwaltungsarchiv des Magistrats abgegeben.

Enthält:
Wohnungsbauvorhaben in Mitte (Rathausstraße, Leipziger Straße, Friedrichstraße, Rosenthaler Straße, Alte und Neue Schönhauser Straße, Umgebung der Wilhelm-Pieck-Straße, Hackescher Markt).- Kaufhallenneubau.- Arbeitsberatungen, Rapporte.- Bezirksharmonogramm.- Schlußabrechnungsprotokolle für Objekte in Köpenick und Treptow.- Investitionsvorhaben.- Verträge der AWG mit Baubetrieben.-Gebührenregelung.- Freiflächengestaltung.- Wohnkomplexe in Marzahn.- Tiefbaumaßnahmen.- Objekte und Verträge mit der Konsumgenossenschaft Berlin.- Wohnungsbau in Prenzlauer Berg (Conrad-Blenkle-Straße, Leninallee, Storkower Straße).- Wohnungsbau in Pankow (Esplanade, Berliner Straße).- Wohnungsbau in Friedrichshain (Bersarinplatz, Rigaer Straße, Frankfurter Allee, Stralauer Allee, Markgrafendamm, Lichtenberger Straße, Singerstraße).

Erschlossen: 38 [AE] 1.80 [lfm]
Nicht erschlossen: 1.20 [lfm]

Laufzeit:
1967 - 1989

Benutzung:
Datenbank, Findbuch, Ablieferungslisten

Verweise:

-> LAB C Rep. 110 Magistrat von Berlin, Bezirksbauamt
-> LAB C Rep. 110-02 Magistrat von Berlin, Hauptplanträger

Literatur:
-> Dokumentation komplexer Wohnungsbau 1971-1985 in Berlin, hrsg. vom Bund der Architekten - Bezirksgruppe Berlin, Berlin 1986.

Informationen zur Bestandsgruppe:
Information [1]

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