C Rep. 327

Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen (UHA)

Die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen (UHA Hohenschönhausen) befand sich in der Freienwalder Straße. Rechtsträger war das Ministerium für Staatsicherheit der DDR (MfS).
Auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Nordosten Berlins wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach der Schließung des Lagers im Oktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Ostdeutschland. 1951 übernahm das MfS das Gefängnis als Untersuchungshaftanstalt.
Es kam zu zahlreichen Erweiterungs- und Umbauten. Ende der 1950er Jahre mussten auch die Häftlinge weitere Gebäude der UHA mit aufbauen, so neben Zellen-, Verwaltungs- und Verhörbereichen das zentrale Haftkrankenhaus des MfS, das sich auf dem Gelände der UHA in der Genslerstraße befand. Darüber hinaus hatten auch einzelne Abteilungen des MfS auf dem Gelände ihren Sitz. Die Haftanstalt, die Ende der 1980er Jahre Platz für ca. 200 Häftlinge bot, wurde Mitte 1990 geschlossen.
Seit 1995 ist sie Gedenkstätte.

Zusammen mit dem Verwaltungsschriftgut anderer Berliner Strafvollzugsanstalten wurde die Unterlagen zunächst ab Ende 1990 bis 2005 im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Justiz in der JVA Tegel verwaltet. Nach Ablauf der im Strafvollzugsgesetz (StVollzG) vorgesehenen Aufbewahrungsfristen wurden sie dem Landesarchiv übergeben und hier 2010 erschlossen.

Enthält:
Verwaltungsvorschriften.- Dienst- und Tätigkeitsbücher.- Bau- und Projektierungsunterlagen.- Einzelne Haftakten ehemaliger Funktionsträger von Parteien und Regierung der DDR, die kurzzeitig in der UHA-Hohenschönhausen untergebracht waren.

Erschlossen: 78 [AE] 1.60 [lfm]

Laufzeit:
1956 - 1990

Benutzung:
Benutzungsbeschränkung

Verweise:

-> Archiv der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU)
-> BArch DO 1 Zentrale Gefangenenkartei des Ministeriusm des Innern der DDR
-> Stiftung Gedenkstätte Hohenschönhausen: www.stiftung-hsh.de

Literatur:
-> Dölling, Birger: Strafvollzug zwischen Wende und Wiedervereinigung. Kriminalpolitik und Gefangenenprotest im letzten Jahr der DDR, Berlin 2009.

Informationen zur Bestandsgruppe:
Information [1]

Druckfassung ausgeben ...